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Reisen mit Herzerkrankungen

Weder eine Herzklappenerkrankung noch ein kürzlich durchgemachter Myokardinfarkt schließen eine Reise prinzipiell aus. Es hängt davon ab, wie stabil und belastbar der Betroffene ist. Chronisch herzkranke Patienten sollten sich vor Reiseantritt beim Hausarzt untersuchen lassen. Die Grenzen der persönlichen Belastung müssen bestimmt werden. Können Sie ein Stockwerk Treppen steigen? Wie lang ist Ihre Wegstrecke in der Ebene? Bei der Anamnese wird meist auch gefragt nach Luftnot, Angina pectoris oder Herzrasen. Daraus ergebe n sich Hinweise darauf, ob der Herzpatient in einem stabilen oder in einem instabilen Zustand ist.


Nicht reisefähig ist ein Patient im Stadium der kardialen Dekompensation (Wenn Wasseransammlungen (Ödeme) oder Luftnot (Dyspnoe) bereits in Ruhe auftreten) oder unmittelbar nachdem er ein akutes Koronarsyndrom (Be-schwerden, die durch den Verschluss oder die hochgradige Verengung eines Herzkranzgefäßes verursacht werden) durchgestanden hat. Wann ist jemand Flugfähig? Ein objektiveres Kriterium ist, wenn beim Belastungs- EKG mindestens 50 Watt erreicht werden. Diese Untersuchung ist aber nur sehr selten nötig. Was müssen Patienten mit Herzklappenerkrankungen beachten? Weder eine Aortenklappenstenose noch eine Aortenklappeninsuffizienz oder entsprechende Mitralklappenerkrankungen schließen eine Reise aus. Hier gilt das Gleiche wie für die Herzinsuffizienz oder koronare Herzkrankheit: Wer eine belastende Reise antritt, sollte im Stadium der Kompensation sein. Eine Flugreise entspricht einer Reise in 3.000 Meter über dem Meeresspiegel. Bei einer ausgeprägten pulmonalen Hypertonie ist davon abzuraten. Es ist sicherlich von Vorteil, wenn Patienten, die Vitamin-K-Antagonisten einnehmen, in der Lage sind, selbstständig ihren INR zu messen und die Dosis anzupassen. Für Patienten, die nicht selber ihren INR bestimmen ist das aber kein Hinderungsgrund, wenn der INR stabil ist. Wichtig ist für die Patienten, dass die tägliche Vitamin-K-Zufuhr mit der Nahrung, also Salate und grünes Gemüse, ungefähr gleich wie Zuhause ist. Wegen der langen Halbwertszeit des Phenprocoumons sind Flüge über mehrere Zeitzonen kein Problem. Das Präparat kann zu den gewohnten Einnahmezeiten eingenommen werden.

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